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Wilhelm Roseneder

I really like the middling size and tall shape of this green, blue and yellow paintings. I don´t know why, why would I? They remind me, with their scraped and combed about oily freshness, of David Hockney´s apple-green white and salmon-pink stoned monochromes from the seventies as well as Richter´s stage designs for The Fairie Queen and Shrek. I like the fact that current painting is direct and quite comfortable with its immediate circumstances, not forgetful or apologetic or trying to lose itself and than find itself again as an aide memoire in an endless, mundane game of popping out from behind shrubby bushes and spruces, or rocks and surprising oneself and few friends from odd angles and becoming lonely.

Matthew Arnatt & David Mollin100 Reviews April 2003, London

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Die Grundlage für Wilhelm Roseneders Installation mit dem Titel „Vier Farben“ bietet eine eingehende Auseinandersetzung des Künstlers mit dem Vierfarbendruck. Bei diesem graphischen Verfahren werden von einem Farbdiapositiv (des abzubildenden Gegenstandes) unter Vorschaltung von Farbfiltern drei einzelne Druckstöcke, die jeweils nur die Farbanteile des Bildes in einer der Primärfarben Gelb, Blau und Rot enthalten und einem vierten, schwarzen Druckstock, der zur Erlangung einer stärkeren plastischen Wirkung dient, hergestellt. Bei viermaligen Durchlauf des Papierbogens durch die Druckvorrichtung erfolgt ein Übereinanderdruck der vier Autotypien mit der jeweiligen Grundfarbe und dem schwarzen Ton. Auf diese Weise ist es möglich eine farbige Darstellung mit sämtlichen im Spektrum existenten Mischfarben und Farbübergängen sowie verschiedene Sättigungswerte zu erzielen.

In Kenntnis dieses Vorganges und bezugnehmend darauf entwickelt der Künstler eine Arbeit die einerseits auf Theorien der Farbenlehre, der Warnehmung und der Phänomenologie basiert, andererseits aber auch grundlegende Fragen des plastischen Gestaltens aufwirft. Auf vier mobilen Metallständern (mit Rollen) hat der Künstler je einen heute nicht mehr gebräuchlichen Waschkessel aus Kupfer in einer Höhe von ca. 300 cm gelagert. Eine Postierung, die jeden optischen und haptischen Zugriff durch den Betrachter unmöglich macht. Die dieserart zweckentfremdeten und umgestalteten Objekte wurden zur puristischen Metallskulptur in serieller Abfolge entwickelt. Vier im Durchmesser den Behälteröffnungen (63 cm) entsprechende Spiegel sind diesen exakt in der Vertikalachse, knapp unter der Raumdecke mit Spannschrauben auf Drahtseilen angebracht, gegenübergesetzt.

Die Spiegel eine weitere Raumperspektive weisend, lenken den Blick indirekt in die Kessel, das Negativ-Volumen der offenen Körper veranschaulichend. Farbe, traditioneller Weise als der Form untergeordnetes Mittel eingesetzt, entpuppt sich als Inhalt und verkehrt die Form selbst zur Substruktion.

Roseneder verwendet Eitemperafarbe auf Kreidegrund in den genannten Primärfarben und in der Nichtfarbe Schwarz. Er arbeitet also mit einer auf die Grundfarben reduzierten Skala. Farbe in ihrer reinsten und objektivsten Erscheinungsform, die dann durch die Spiegelung optisch einen weiteren Schritt hin zum abstrakten Gestaltungsmittel erfährt. Die Illusion einer flachen, homogenen Farbform elementarer geometrischer Grundgestalt entseht. Die Problematik der Farbe als selbständiges bildnerisches Mittel und ihrer Eigenschaften (der Farbenlehre) stellen sich zur Diskussion.

Andererseits kann auch hier, theoretisch wie imVierfarbendruck, die Zusammensetzung eines Bildes durch die Elemente Farbe und Form erfolgen – nicht nur durch die visuelle Leistungsfähigkeit und das Vorstellungsvermögen des Rezipienten, sondern auch durch eine potentielle Dynamisierung, suggeriert auch durch die Rollen an den Stützen der Objekte und durch dermaßen in Bewegung gesetzten Farbabläufe.

Aus der Denaturierung der Farbe als selbständiges bildnerisches Mittel resultiert die Möglichkeit des beliebigen künstlerischen Einsatzes, wie es nicht nur der Vierfarbendruck auf technischem Gebiet, sondern auch die Installation von Wilhelm Roseneder vor Augen führt.

Christine GrundnigPlastik Akut IV, Landesgalerie Kärnten 1995

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Roseneder asserts relationships between words and images that range from the collaborative to the conflicting…chooses words with international currency and often, potent associations…rely on a similar confrontation between a familiar term and an unfamiliar context –

Leah OllmanLos Angeles Times 1990

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